Montag, 8. Oktober 2012

Nachbereitungsseminar und Schlusswort

So an der Stelle wird dieser Blog dann sein Ende finden. Letzte Woche vom 3.10. bis 7.10 fand mein Nachbereitungsseminar in Köln statt. Hier traf ich nochmal auf den Großteil der Freiwilligen, die ich letztes Jahr zum Auswahl- bzw. Vorbereitungsseminar getroffen hatte.
Die Unterbringung war zwar Platztechnisch nicht die Beste, aber man hatte ja in dem Jahr Genügsamkeit gelernt. Es wurde viel geredet und sich ausgetauscht. Ich finde es immernoch erstaunlich wie gut die Gruppe funktionierte, innere Streitigkeiten gab es wenn nur sehr punktuell, was bei 25 Personen schon relativ selten vorkommt.
Es wurde noch einmal viel reflektiert und Material ausgetauscht was so erlebt wurde. Es wurden Ausblicke gegeben und zum Abschluss kamen noch die Workcampleiter, worauf ein Filmmarathon startete. Schlussendlich kam es dann zum wohl endgültigen Auseinandergehen von uns. Die meisten beginnen mit ihrem Studium und ich alter Sack hatte dieses Kapitel ja schon hinter mir.
Bleibt mir nur zu sagen, das nun das Auslandsjahr für mich einen Abschluss gefunden hat und nun engültig nach vorne geschaut wird. Ich habe vieles gelernt, was andere Kulturen, Menschen, mich selber angeht, in positiver wie auch in negativer Hinsicht. Ich möchte diese Erfahrungen nicht missen.
Mir bleibt nur noch zu sagen vielen lieben Dank für alle die diesen Blog gelesen haben und mein Jahr begleitet haben.
Ich hoffe ich konnte euch durch meine Augen zeigen wie ich es hier wahrgenommen habe, auch wenn oft eine schöne Spur Sarkasmus drin ist. Andere nehmen es vielleicht anders war, für mich bleibt halt nur zu sagen, dass es fair ist das jeder eine größtmögliche Chance hat zu offenen Informationen über ein zukünftiges Projekt oder einen Freiwilligendienst. Den offener Umgang mit Kritik ist besser, als nur verschönigte oder fehlende Informationen.
Daher betrachtet diesen Blog als eine wichtige Quelle von Informationen, die schlussendlich aber von einem Individuum nämlich mir geschrieben wurde und daher sicherlich an den einen oder anderen Stellen subjektiv geschrieben wurde, wie kann es denn anders möglich sein.
Trotzdem hoffe ich es hat euch Spaß gemacht!

In den nächsten Monaten mache ich mich noch daran ein Video zu erstellen, das dann hier auch noch öffentlich gestellt wird. Ansonsten war es das erstmal!


Sonntag, 23. September 2012

Abschlusspost

Ja ich weiß, viele haben schon früher erwartet einen endgültigen Post zu erlangen. Wie alles abgelaufen ist etc. und wie meine letzten Schritten waren in Fidschi.
Nun gut was lange wärt wird endlich gut. Die letzte Woche war wie erwartet verlaufen. Der Feuertanz ist natürlich nicht zur angegebenen Uhrzeit passiert. Aber ich habe ihn zum Glück noch einmal am letzten Dienstag vor meinem Abflug sehen können, und ich muss sagen es hat sich gelohnt. Es verlief zwar oft nicht fehlerlos, aber trotzdem war es beeindruckend, auch wenn am Ende so manches Haar und Haut ein wenig angesenkt war.
Am letzten Wochenende war ich noch einmal zu Hause bei einigen der Tänzer eingeladen und es gab einmal wieder eine gemütliche Kavarunde, die sich dank des zukaufes weiteren Kavas immer weiter hinauszögerte. Am Ende wurde ich wieder auf die Schultern geklopft wieviel Kava ich doch trinken könne, da die meisten schon ausgestiegen waren (komisch auf Galoa gab es diese Bemerkungen nie).
Nunja ansonsten verlief die letzte Woche eigentlich sehr schön. Ich habe mich noch einmal von allen lieb gewonnen in Suva verabschiedet, es gab kleinere Präsente für mich und auch von mir für die anderen. Kent hat versprochen wenn er in Europa ist auch einmal vorbei zu schauen und meine Gruppe will unbedingt einmal in Deutschland auftreten :)
Am letzten Tag meines Aufenthaltes gab es dann auch noch eine Abschiedsfeier im Trainingszentrum, hier war aber Kava und Alkohol verboten (Bahaicenter!), daher sind wir dann noch zu Paul und Tila nach Hause gefahren, wo ich komplett neu eingekleidet wurde und es wieder einmal viel Kava gab und wir Tilas Sohn Skat beigebracht haben. Am nächsten Morgen fuhren wir dann nach Suva zurück und ich kaufte mir noch etwas Kava für Deutschland. Zu Hause wurde schnell gepackt und noch von meiner Gastfamilie verabschiedet. Ehe ich dann ganz Fijitypisch 10 Minuten zu spät zu meinem Bus geschlendert kam. Die Gruppe hatte den Bus für mich aufgehalten und nur bemerkt das ich wohl schon ein größerer Fidschianer geworden bin als sie selbst.
Danach kamen die letzten Umarmungen und abschiedsfotos ehe ich zum Flughafen aufbrach, hier übernachtete ich sehr bequem auf ein paar sitzen, um gleich frühs meinen Flieger nicht zu verpassen. Dann ging es los gen Südkorea.
Ganz ehrlich wäre ich direkt aus meiner Insel nach Incheon aufgebrochen wäre ich wohl geschockt gewesen. Unterbringung war top 5 Sterne Hotel, dinieren im 19. Stock. Zimmer Essen etc. alles vom feinsten. Ich bin früh schlafen gegangen um frühs noch ein paar Stunden Zeit zu haben um mir Incheon anzuschauen, wirklich eine sehr schöne Planstadt.
Letztendlich ging es dann nach Deutschland, welch Freude.

abschliessend habe ich hier noch ein Bild von meiner Vodafone-Werbung. Wer also demnächst nach Fidschi kommt, findet mich auf der Verpackung sollte er sich für Vodafone entscheiden ;).

Dieser Bericht soll aber nicht der letzte sein, da Anfang Oktober noch das Nachbereitungsseminar ansteht, dann kommt noch einmal ein Abschlussbericht und wie ich mch soweit eingelebt habe.


Sonntag, 8. Juli 2012

Ankunft

So Ich bin gestern 17:34 Ortszeit auf dem Frankfurter Flughafen wieder in Deutschland gelandet. Diese Nachricht soll nur erstmal dafür dienen das jeder weiß, es geht mir gut. Ausführlicher Bericht über die letzten Tage folgt demnächst.

Montag, 2. Juli 2012

Grau, teurer Freund, ist alle Theorie und grün des Lebens goldner Baum

So nun ist es soweit, dies wird mein voraussichtlich letzter Blogeintrag aus Fidschi werden. Ich weiße schon einmal daraufhin, dass dieser Eintrag höchstwahrscheinlich einer der längsten bzw. der längste Eintrag bisher werden wird. Daher bitte ich um Geduld, oder wem es zu anstrengend ist einfach weiterblättern. Ich hoffe auch ich werde es noch einigermaßen übersichtlich hinbekommen.

Als erstes aber erstmal, altgewohnt und wie jede gute Serie anfängt, was bisher geschah :):

Der erste wirkliche Abschied ist gekommen, meine Gastmutter hat in der Nacht von Mittwoch zu Donnerstag Suva verlassen, um nach Honiara zu fliegen (Salomonen). Sie wird erst rund eine Woche nach meinem Abflug wieder Suva erreichen, daher werde ich sie nicht mehr sehen.
Am selbigen Abend ging es noch mit Kent, Kathi und Miyu (UN-Volunteers bzw. Arbeiter) zum Abschiedessen von Kathi. Sie wird ebenfalls Fidschi nach rund 2 Monaten verlassen und schon am Dienstag nach Suva aufbrechen, allerdings fliegt sie erst 3 Tage nach mir zurück in die Staaten.
Am Donnerstag hat mich Kent auch einmal zu unseren Übungsstunden begleitet, der Arme wurde auch gleich ziemlich hart rangenommen. Ich denke an diesem Abend konnte er einige Muskeln spüren, wo er vorher nicht einmal wusste dass er sie hat. An diesem Tag hatte ich auch erfahren, dass meine Gruppe nun für ein Resort in Nadi angeheurt wurde. Das bedeutet geregeltes Einkommen und ein Stückweit Zukunfts- und Planungssicherheit (2 relative Fremdwörter hier in Fidschi).
Freitag war dann relativ unspektakulär, da wieder einmal der Streichteufel unterwegs war. Ursprünglich war es geplant mit Jenis und Jennifer zu einer indischen Hochzeit zu gehen, allerdings wurde dies 3 Stunden davor wieder gestrichen. Tja Leider :(.
Am Samstag früh hieß es dann zu einer rotumanischen Versammlung zu gehen in der rotumanischen Kirche. Meine Gruppe hatte hier einen Auftritt. Hier muss ich leider sagen, dass ich erstmals in Fidschi verschlafen habe. Und wie der Zufall es so wollte wurde ausgerechnet an dem Tag erstmals eine Veranstaltung pünktlich in Fidschi begonnen. Ja wenn es schief läuft dann so richtig :). Aber ich war rechtzeitig zur Buffeteröffnung anwesend *g*. Was mich erstaunt hat war das Laudan (eine der Tänzerinnen) von sich aus mir alles erklärt hat was abläuft und warum die Rotumanen gerade alles so machen. Bisher musste ich eigentlich immer alles aus der Nase herausziehen und meinen Weg durch alle Halbwahrheiten schlagen, um auf den Pfad der Erleuchtung zu finden. Also mal eine nette Abwechslung alles auf dem goldenen Tablett serviert zu bekommen.
Danach hieß es erstmal Siesta machen, um dann abends kurzfristig auf eine Geburtsagsfeier eingeladen zu werden. Geburtsagsfeier, wenn nicht der 1., 18. oder 21. bedeutet in Fidschi aber lediglich, packt die Tanoa (Kavaschüssel) aus und mixt was das Zeug hält. Naja ich fühlte mich an Galoa zurückerinnert, es wurde gesungen, Karten gespielt und Kava getrunken. Mit dem Unterschied das aber viel geredet wurde und darüber spekuliert wurde wie man mir einen würdigen Abschied bereiten kann. Naja ich lass mich überraschen, es kann sicherlich auch passieren, das nichts passiert. Erwartungen sind der erste Schritt zu Enttäuschung, dass muss man hier leider wirklich immerwieder sehr schmerzlich erleben ;). Achja zum Geburtstagskind, es verließ bereits nach 1-2 Stunden die Feierlichkeiten, das ließ den Kavarunden aber keinen Abbruch bescheiden, im Gegenteil es wurde noch nachgekauft.
Zum Sonntag lässt sich noch so viel sagen, dass ich mich mit Kent und 2 anderen Japanern zum Tennis spielen verabredet habe. Nachdem wir uns in der Mittagssonne 1 stunde die Bälle um die Ohren gehauen haben, waren wir auch genügend ausgepowert. Auch wenn hier in Fidschi derzeit Winter und der kälteste Monat ist heißt das wirklich nichts, oder würdet ihr 25 Grad Mindesttemperatur als Winter bezeichnen? Heute ging es auch wieder über die 30.
Ja das war dann der letzte Sonntag, heute habe ich noch schnell die letzten Sache eingekauft und auch mein Busticket für Donnerstag gekauft. Der abschied an für sich wird also langsam wirklich real und greifbar. Dazu habe ich auch langsam damit begonnen zu packen und überlege was ich wem hierlasse.

Nun habe ich mir noch überlegt wie ich am Besten den letzten Eintrag abschliessen kann. Ich denke es ist am Besten abzuschliessen in der Form eines Interviews. Um es nicht zu einem Selbstgespräch werden zu lassen, ist die rasende Reporterin Karla Kolumna auf einem Charterflug vorbeigekommen ;).

Karla: "Herr Eichhorn..."
Ich: "Sie dürfen Falk sagen."
Karla: "Ok Falk oder sollte ich besser Frank sagen ihren normalen Namen hier in Fidschi, ich bin Karla. Wie fühlen sie sich nach fast 11 Monaten in Fidschi? Schauen sie voraus wieder nach Deutschland zu kommen oder würden sie gerne länger bleiben?"
Ich: "Ja wie ich mich fühle, ist ein wenig komisch zu beschreiben. Man hat sich irgendwie an Suva gewöhnt, an seine Menschen und an das Verhalten, was bisweilen ziemlich skuril ist für Leute von Übersee. Vielleicht bekomme ich eher einen Kulturschock wenn ich wieder in Deutschland bin und werde erst dann merken wieviel ich hier mitbekommen habe. Es wird sicherlich wieder komisch sein, das die Leute auch so handeln nachdem was sie sagen und nicht nur mit leeren Floskeln um sich schmeißen. Aber alles in allem freue ich mich auf zu Hause und kann es kaum erwarten :).
Daher auch auf die Frage ob ich länger bleiben möchte, ein klares nein. Rückblickend muss ich sagen, 1 Jahr ist ziemlich lang, aber vielleicht auch notwendig um alles verabreiten zu können und mit der neuen Kultur umgehen zu können. Ich trauere eher ein wenig dem nach dass ich nicht früher die Leute hier in Suva kennen gelernt habe, aber wie sagt man so schön, lieber spät als nie :)."
Karla: "Sie wollen also lieber die Erfahrung auf Galoa missen und zukünftigen Leuten mehr Suva empfehlen?"
Ich: "Hmm das ist eine interressante Frage. Also es ist sicherlich in Suva leichter sich einzuleben. Die Leute haben mehr Erfahrung mit fremden Kulturen, man hat Strom, ein Handynetz und fliessend Wasser. Aber das ist nicht wirklich wichtig würde ich sagen. Ich kann sagen die Erfahrungen auf der Insel haben mich sicherlich geprägt. Bekanntlich lernt man ja aus den schlechten am meisten. Ich denke die wichtigste Erkenntnis daraus ist, es kommt weniger auf den Bildungsstand eines Menschen an (auch wenn Bildung sicherlich wichtig ist), vielmehr kommt es auf sein Herz an. Hier in Suva hatte ich auch mit vielen "ungebildeten" (damit mein ich nicht dummen") Menschen zu tun, die aber ein freundliches Herz hatten. Wenn aber das Herz verdorben ist gemixt mit Unwissenheit, dann wird es schwierig mit dem Menschen umzugehen.
Ausserdem lernte ich während der Zeit jede kleine Geste umso mehr zu schätzen."
Karla: "Also sagen sie damit, man kann auch auf einer Müllkippe glücklich werden, insofern die Menschen um einen herum freundlich sind?"
Ich: "Ja so in der Art."
Karla: "Was hat sie denn am meisten gestörrt während ihrer Zeit in Fidschi?"
Ich: "Ich glaube das Wort tradition. Das kann ich leider echt nicht mehr hören. Überall wurde es als Entschuldigung verwendet, um sein Verhalten zu rechtfertigen. Und wenn Tradition als Grund benutzt wird sich nicht persönlich weiterzuentwickeln und im Gegenteil mehr und mehr zu verrohen, dann hört das Verständiss auf. Leider sind viele Traditionen hier auch gar keine Traditionen, sondern einfach Hirngespinste die sie sich erdacht haben, um ihr Leben zu vereinfachen.
Für mich selber sehe ich Tradition zwar wichtig an, aber wenn man sich Traditionen genauer anschaut, seien sie auch noch so alt, so waren sie doch zu einem gewissen Zeitpunkt ein Fortschritt in der Gesellschaft. Daher ist jede tradition ein Fortschritt und sollte nicht dazu dienen denselben zu behindern, da sie zu Beginn selber innovative Neuheiten waren."
Karla: "Was war das schönste Erlebnis?"
Ich: "Hmm schwer zu sagen, da gab es sicherlich sehr viele. Mir hat es Spaß gemacht zwischenzeitlich auf Jobsuche zu gehen, in einem fremden Land eine total neue Erfahrung, noch dazu nicht inder Muttersprache. Oder das Fischen wenn ich auch leider nur 4mal war. Das Outer Riff war auch spektakulär oder die Auftritte oder einfachen Übungen mit Rako. Ich kann mich da nicht genau festlegen."
Karla: "Ok danke, wie würden sie denn das Leben in Suva beschreiben? Ist es eher sicher?"
Ich: "Also wenn man sich daran gewöhnt hat das jeden Tag ca. 20 Jumbojets im Zimmer landen, dann ist es eigentlich ganz ok (Anm. d. R. Busse die vor dem Haus langfahren). Die Fahrweise hier in Fidschi muss man wirklich loben. Verglichen mit anderen Ländern, ausgenommen Deutschland, fahren sie wirklich gut und halten sich sher gut an Straßenregeln.
Was die Sicherheit angeht, kann ich nur von mir persönlich reden. Ich fühle mich sicher hier in Suva. Ich bin auch des öfteren allein nachts durch die Straßen gelaufen ohne das etwas passiert ist. Allerdings würde ich das nicht für Frauen empfehlen, da ist ein Taxi immernoch die sicherste Variante."
Karla: "Hat dich das Leben hier verändert?"
Ich: "Ich denke das sollten andere beurteilen, ich würde eher sagen es hat mich geprägt."
Karla: "Wie würdest du den typischen Fidschianer beschreiben?"
Ich: "Hmm ohne einen Stereotypen heraufzubeschwören, aber um das Gefühl am besten herüberzugeben. Kauft eine fahrbare Wand, malt ein Gesicht mit einem fetten Grinsen darauf (Bulasmile) und bindet an einen Strick 2 bewegbare Augenbrauen. Dann redet mit der Wand und bewegt die Augenbrauen. Dann bekommt ihr das Gefühl wie es hier ist. Das soll nicht hart klingen, aber wenn man sich daran gewöhnt hat lernt man das leben hier zu schätzen."
Karla: "Ok danke ein bildicher Vergleich. Vielleicht abschliessend noch eine letzte Frage. Würdest du weltwärts wieder machen?"
Ich: "Ein klares Nein. Also ich möchte damit sagen, einmal ist wirklich genug. Ich möchte das Jahr nicht missen, aber noch einmal unentgeldlich zu arbeiten und in einer Gastfamilie untergebracht zu werden, das muss nicht sein, auch wenn die letzten 3 Monate wirklich besser waren als die ersten. Letztendlich möchte ich jetzt langsam auf eigenen Füßen stehen und mein eigenes Leben aufbauen, mit den Erfahrungen die ich bisher gesammelt habe.
Aber für andere würde ich es empfehlen, auch wenn es bisweilen sehr hart ist und einen an seine eigenen Grenzen führt, hilft es doch sehr den Horizont zu erweitern."
Karla: "Ok vielen Dank für das Interview und viel Glück für die letzten Tage in Fidschi und einen guten Heimflug!"
Ich: "Danke und bis bald in Deutschland!"

Ich hoffe ich konnte so die wichtigsten Fragen etwas aufklären. Sicherlich habe ich noch einige vergessen, aber ich möchte nicht zu sehr langweilen :).

Abschliessend noch 2 Fotos die meinen Werdegang vielleicht am Besten wiedergeben. Ich habe bewusst bis jetzt darauf verzichtet sie zu veröffentlichen, um niemanden zu beunruhigen. Auf dem bin ich in der ersten Woche in Suva (Fettie!) und auf dem anderen 1 Tag bevor ich Galoa verlassen habe. Also 3 1/2 Monate alt, also keine Angst ich lebe ja noch ;).


















Ansonsten bleibt mir nur sagen, auf ein baldiges Wiedersehen! In 1 Woche hat mich Deutschland wieder, dann wird sicherlich noch ein kleiner Abschlusseintrag folgen mit einem schönen Abschlussbild :)

Montag, 25. Juni 2012

Beginn der Abschiedsrunden, BSP Life erster Jahrestag und Vereinigung

So hier bin ich mal wieder mit dem wöchentlichen Report, was so hier passiert. Da ich nun nur noch 11 Tage in Fidschi habe kommt es nun unvermeindlich mit einigen Leuten zu den ersten Abschiedsfeiern. Die erste war mit meiner Gastfamilie, da meine Gastmutter am Donnerstag zu den Salomonen fliegt und erst nach meiner Abreise zurückkehren wird. Am Wochenende war daher die letzte Gelegenheit alle zusammen zu bekommen. Daher habe ich mit meinen japanischen Kollegen Kent (um ihn ein wenig kochen beizubringen) ein 3-Gänge-Menü angerichtet und alle zusammen an einen Tisch bekommen. Dort konnte ich noch einmal danke sagen dafür das sie mich aufgenommen haben. Der richtige Abschied kommt dann am Donnerstag noch einmal und vom Rest nächste Woche.
Am Sonntag war dann auch das letztemal Fussballspielen mit den Japanern, da nächste Woche Sonntag kein Training angesetzt wird. Ich habe mich aber noch einmal mit 3 anderen seperat zum Tennis verabredet nächste Woche, um auch noch ein wenig Bewegung zu bekommen am nächsten Wochenende.
Bei der Arbeit stand letzte Woche vor allem das Showprogramm zum 1 Jahrestag von BSP Life (Lebensversicherung einer örtlichen Bank) auf dem Programm. Hierfür war dann die Hauptfeierlichkeit am Mittwoch angesetzt. Wir haben das Forum Sekretariat eingerichtet und auch am gleichen Tag wieder abgebaut. Was hieß von früh 9 Uhr durchgängig bis abends 23 Uhr malern, hauen und schwitzen :). Am Ende waren alle zufrieden und der Veranstalter will Rako weiterempfehlen. Was wohl ein guter Lohn ist :).
Am Donnerstag kam es dann im Rahmen des französischen Musikfestivals am Museum zur erstmaligen Vereinigung der 3 großen Tanz- und Muskigruppen Fidschis VOU, Oceania und Rako in Form einer 10-minütigen Aufführung. Danach traten Künstler aus Fidschi, Vanuatu und Neukaledonien auf.
Ansonsten ist rückt nun wirklich der Abschied immer näher da ich schon sagen kann nächste Woche meine Abreise ansteht :). Was heißt wieder 31 Stunden unterwegs zu sein eh ich in good old germany ankomme.

Und noch einmal was aus dem Skurrilitätenkabinett:

Mittlerweile habe ich mich an dieses Verhalten der iTaukei gewöhnt, aber für Neuankömmlinge könnte es befremdlich sein. Es passiert des öfteren das man die Straße entlang läuft und ein iTaukei nebeinen läuft, das Gesicht immer näher in das eigene gräbt und ein paar Sekunden so weiterläuft. Man sieht förmlich wie es im Gehirn arbeitet. Dann gibt es 2 Varianten: Variante A: Er senkt den Kopf wieder und läuft seines Weges. Variante B: Er schmettert euch ein Bula entgegen und wartet auf eure Reaktion.
Hier habt ihr dann 2 Varianten: Variante A: Nicht reagieren und weitergehen (Beste Variante, da der gegenüber dann auch einfach weitergeht) oder Variante B: Ihr sagt auch Bula, dann wird gleich nachgelegt mit "Where are you from!" und ihr habt ihn an der Backe, aber auch hier könnt ihr dann einfach nicht reagieren.
Manchmal sag ich dann einfach Dänemark, wohlweisslich das sie das noch nie gehört haben. Dänemark ist für sie meistens eine Stadt in England, auch wenn ich sie daraufhinweise das Dänemark ein eigenes Land ist, bestehen sie darauf das es eine Stadt in England ist.
Dazu muss man sagen, das für die Fidschianer Weiße entweder aus England, USA, Australien oder Neuseeland kommen, Deutschland wird nur bedacht wenn man es sagt. Asiaten sind grundsätzlich Chinesen und Leute mit dunkler Hautfarbe sind iTaukei, so einfach ist das :)
Aber noch einmal zurück zu dem Bula. Letzte Woche war dann die Krönung, als ich mit Kent die Straße entlang lief, kam ein iTaukei die Straße entlang und sagte die ganze Zeit Excuse me, bis er wieder soweit war das er sein Gesicht in meines geschoben hat. Als ich mich zu ihm wendete kam wieder ein Bula geschmettert und er lief einfach weiter. Wie gesagt einfach nicht drüber nachdenken und drüber lachen :)
Ich denke iTaukei haben einfach ihre Routinen die man ihnen lässt. Bei Fragen nach dem Wohlbefinden wird grundsätzlich nur der Daumen nach oben, ein gut oder die Gegenfrage wie es ihm geht erwartet. Wenn man sagt schlecht oder ich hab Probleme wird darauf nicht eingegangen, da das nicht erwartet wird ;).

So mal schauen was die letzten Tage so bringen :)

Viele Grüße nach zu Hause!

Dienstag, 19. Juni 2012

Abreise der Wakas und das seltsame Verhalten der fidschianischen Fußgänger

So jetzt kommt einmal der zweite Teil der Waka-Woche. Also am Mittwoch ging es dann zur besagten Sulu-Nacht in den Traps-Nachtclub. Auf dem Weg dorthin haben ein paar Fidschianer aus meiner Straße gedacht das mein Sulu rutschen würde. Das Ende vom Lied war das ich von 4 Personen umringt war, die alle probierten meinen Sulu in die korrekte Form zu bringen. Naja so viel zum Ausgang. Erstes Kommentar Ema in Traps:" Wir müssen dir beibringen wie du einen Sulu trägst." :)
Auch an dem Abend war ich eigentlich fast der Einzige der in korrekter Kleiderform ankam, was aber auch egal war es hat mal wieder viel Spaß gemacht und der Abend war umsonst :D.
Dann sollte eigentlich der Donnerstag frei sein, aber es wurden Tanzproben in unserem neuen zu Hause dem Bahai-Center angesetzt. Dieses Center ist nun nur noch 15 Fußminuten von dem zu Hause meiner Gastfamilie entfernt. Was ziemlich praktisch ist. Bei dieser Übung wurde ich einmal wieder genötigt mitzuproben, vom Anfang bis zum Ende. Erstaunlich ist das sie es einfach nicht aufgeben das ich nicht tanzen kann :). Ich glaube sie wollen auch ein paar Lacher haben :D
Am Freitag sollte es dann (laut meiner Info von Donnerstag Abend) nach dem Mittag zum Aufbau einer Örtlichkeit in der BSP-Bank gehen. Naja am Ende wurde ich frühs aus dem Bett geholt, weil doch eine Schulveranstaltung am Museum ist. Hier stellten die Crew der Wakas den Schulinder vor, was sie so auf ihren Reisen erlebt haben und wie man auf den Pazifik aufpassen sollte. Unsere Gruppe war dafür zuständig das Willkommensprogramm für die Klassen zu veranstalten und die Zeit zu überbrücken in der eine Klasse noch im Museum ist und die nächste noch nicht hinein konnte. Dies geschah auch schon am Donnerstag, von dem Programmpunkt wusste ich aber zu dem Zeit noch nichts ;). Naja war ganz praktisch mal wieder mit Schulkindern in Kontakt zu kommen :).
Danach ging es dann bis Abends zur BSP die Räumlichkeiten gestalten.
Am Samstag war es dann soweit, Abschiedsfeier der Wakas. Ich ging mit Kent hin, da er auch gerne die Boote sehen wollte und war etwas überrascht das nichts offizielles war. Die Boote machten sich einfach fertig und ein paar Zuschauer saßen am Hafen, das war alles. Kann man sicherlich besser machen nächstes Jahr.
Sonntag war dann wieder Fussballzeit und danach ging ich noch mit den anderen Japanern essen, ehe es dann danach wieder zur BSP ging um die letzten Feinheiten einzurichten. Dabei gingen die Luftballons etwas auf die Nerven, sie überlegten sich einfach ab und an ohne ersichtlichen grund zu platzen. Das sorgte für etwas Frust und so manchen Herzstillstand :). Naja das war dann auch geschafft.
Montag war dann der erste freie Tag seit langem wieder und ich konnte mich endlich wieder daran machen Wäsche zu waschen :), zum Glück hielt auch das Wetter aus.

Aber nun noch kurz zu einer Eigenheit beim spazieren gehen.

Hier in Fidschi ist es irgendwie ein seltsames Phänomen wenn ihr auf dem Fußgängerweg seit, egal ob es voll oder leer ist die fidschianischen Passanten gehen irgendwie immer auf eurem Weg. Der Weg kann leer sein und für 5 Mann Platz bieten, aber euer gegenüber steuert direkt auf euch zu. Das passiert ziemlich oft und nervt auch zuweilen. Auch die Fidschianer regen sich selbst darüber auf. Einen wirklichen Trick dahinter habe ich bisher nicht erkannt, höhere Wahrscheinlichkeit, das sie euch nicht passieren hat man wenn man links läuft, was aber auch keine Garantie gibt. Hinzu kommt das sie auch nicht im Traum daran denken jemanden (nicht nur euch) Platz zu geben. So wird halt der gesamte Weg genutzt, auch wenn ihr vorbei wollt. Dann kassiert man gerne mal einen mit der Schulter. Wie gesagt Sinn und Zweck hinter der Sache habe ich noch nicht so richtig erkannt :)

Mittwoch, 13. Juni 2012

ITTF-Tunier Ozeaniens, Ankunft der Wakas und ein Haufen Arbeit

Viele Grüße an all die Leser, leider habe ich es erst heute geschafft einen Blogeintrag zu erstellen, da ich die letzten 4 Tage eigentlich nur außer Haus war. Aber alles der Reihe nach.
Zuerst einmal, wuhu Fussball :), bin zwar der Einzige der hier schaut, aber mit einem kühlen Bierchen vergisst man das sehr schnell wieder.
Aber was habe ich die letzte 1 1/2 Woche so getrieben. Letzte Woche war ich mehrmals bei dem internationalen Tischtennisturnier Ozeaniens. Es war kostenlos und man konnte einige (leider wenige) gute Spiele verfolgen. Es wurde am Ende auch eher ein Kampf Neuseelands gegen Australien. Ab und zu konnten Nauru oder die Salomonen dazwischen funken, dies geschah aber eher mangels Teilnehmer als durch schlagende Argumente. Trotzdem war es eine nette Abwechslung. Bilder habe ich nicht gemacht, da ich denke Tischtennis sieht genauso aus in Europa ;). Daneben bin ich noch etwas in Suva umhergelaufen und habe neue Ecken entdeckt, ehe es dann am Samstag richtig losging.
Die halbe Gruppe war zu der Zeit schon in Levuka (alte Hauptstadt Fidschis und ehemaliges Piratennest) um die 7 Wakas (Kanus) zu empfangen, die aus Fidschi, Salomonen, Papua-Neuginea, Cook-Inseln, Samoa, Tonga und Tahiti kommen, dazu stammen einige Besatzungsmitglieder aus Hawaii, Neuseeland, Nauru, Marschall-Inseln, Niue, Kiribati, Schweden! und Vanuatu. Vielleicht habe ich auch etwas durcheinander gebracht mit den Hauptbooten, man möge es mir verzeihen. Diese Boote reisen jedes Jahr für 1 Jahr durch den Pazifik und bringen die Kulturen der Pazifikvölker in die verschiedenen Länder (z.B. Mexiko, USA, Costa Rica etc.). Auf ihrem vorletzten Stop sind sie nun in Fidschi, ehe es in die Salomon-Inseln geht zum Pazifik Arts Festival in 3 Wochen.
Ich hatte derweilen mit Lambert, Small Maka, Cynthia und Josi das Fiji Museum eingerichtete, um ein bankett für die privaten Ärzte in Fidschi vorzubereiten. Am Abend gab es dann zur Belohnung leckeres essen und zu trinken. Danach wurde noch bis 1 abgebaut ehe es dann gleich am Sonntag weiterging. Hier war dann der 2. Tag der Ärzteveranstaltung in Tapoo City (größtes Einkaufshaus Fidschis). Wo auch wieder die restliche Gruppe in Suva aufschlug. Alle waren durchgefrohren und durchnässt, da sie direkt mit dem Boot aus Levuka kamen und keine trockenen Sachen mehr hatten, bis auf ihre Kostüme :). Hier wurde dann wieder performtehe es dann am Abend ins Bett ging, um für den nächsten Tag (Queens Birthday) früh am morgen fit zu sein. Die Wakas sollten am Suva Point gegen 10 früh dasein und vorher hieß es noch aufbauen.
Am nächsten morgen dann hab ich seit langem mal wieder mein volles Fidschi-Outfit angezogen (Krawatte, Bula-Shirt und Sulu) und habe schnell mit aufgebaut. Während dieser Zeit kamen auch Susan und Perry, meine kurzzeitigen Gasteltern zur Veranstaltung und ich habe mich ein wenig mit ihnen ausgetauscht, da auch sie in 1 Monat zurück nach Australien gehen. Danach baute sich langsam so eine Art Volksfest auf. Militärorchester, Karateclub, Kavazeremonie, Pacifik-Voice Chor, Rako-Tänzer und Musiker unsw. und so fort. Die Wakas kamen pünktlich und mit ihnen hörte es auch zum Glück auf in Strömen zu regnen. Sie wurden traditionell mit Blumenkranz von (meiner Meinung nach) fast ausschliesslich polynesischen Frauen oder europäisch abstammenden Frauen begrüßt, was in Fidschi eher die Minderheiten sind. Danach gab es große offizielle Veranstaltungen und man konnte die Boote besichtigen. Wir haben dann noch ein Segel vom Fidschi-Boot mitgenommen, um es am nächsten Tag zu verwenden.
Am Abend kam es zu einer Infoveranstaltung in der USP (University of South Pacific), wo einer der Hauptdarsteller den Film Whale Rider vorstellte. Das Beste daran, war Freibier und Freiessen, da ich leider der Einzige war von meiner Gruppe der da war :).
Gestern nun kam es zum größten Programmpunkt der Waka-Woche für Rako. Wir haben das Fiji Museum umgestaltet mit einem Ausstellungsraum für die Wakas und einer Kunstausstellung. Lambert war hier auch wieder zugegen, da er einer der größten Künstler Fidschis ist. Auf diese Weise hatte ich auch Kunstgemälde im wert von mehreren tausend Euro! in der Hand :). War auf jedenfall eine spannende Sache. Draußen wurde das Museum komplett umgeschmückt (mit Fidschi-Waka-Segel) und die Soundanlage aufgebaut für die abentliche Ausstellung und Eröffnung. Es wurde den ganzen Tag gehämmert, dekoriert und geschwizt, was eher untypisch hier in Fidschi ist. Kurz vor Beginn hatten wir es dann auch endlich geschafft und es kamen auch der Catering-Service. Hier lief dann eher alles spontan ab, am Ende bin ich als Kellner umhergelaufen und habe die Gäste bedient, was für die meisten ziemlich überraschend war, einen "Weißen" beim bedienen zu sehen.
Nach getaner Abend und Auftritt sind alle halb Tod zusammengefallen und haben sich über die Reste hergemacht. Es wurde noch schnell abgebaut ehe es dann für die letzten gegen 24 Uhr nach Hause ging.
Heute wird dann eine weitere Veranstaltung stattfinden, die Sulu-Nacht in der Discothek Traps. Hierfür haben alle Rako-Mitglieder Freikarten bekommen (was mich einschließt *freu*), um dann auch so mit den Waka-Crews in Kontakt zu kommen. Donnerstag wird dann ein Ruhetag sein ehe es am Freitag weiter im Programm geht.
Schlussendlich ist es eine sehr anstrengende Woche, aber auch wirklich schön, da man so viel neues erlebt.